In den letzten Jahren hat sich Mk.gee als einer der faszinierendsten Musiker seiner Generation etabliert, was vor allem auf seinen einzigartigen und sofort erkennbaren Gitarrensound zurückzuführen ist. Wo viele nach Kraft oder Virtuosität suchen, legt Mk.gee Wert auf Textur, Dynamik und rohe Emotionen.
In einer Landschaft voller High-Tech-Pedale und -Verstärker machte Mk.gee auf sich aufmerksam, indem er eine Lo-Fi, komprimierte und viszerale Körnung formte, die für viele Gitarristen auf der Suche nach Originalität zu einer Referenz geworden ist.
Was macht den Sound von Mk.gee so einzigartig?

Das Herzstück des „Mk.gee-Sounds“ ist eine Gitarre, die ohne traditionellen Verstärker direkt in einen Tascam Portastudio 424 MKI-Vorverstärker (der berühmte 4-Spur-Kassettenrekorder) eingesteckt wird… und zwar auf Hochtouren. Dieser Vorverstärker, der als „falscher Kopf“ verwendet wird, liefert eine elastische, klebrige, sehr mittlere Sättigung mit einer Lo-Fi-Körnung, die die Transienten atmet und sich schön schmutzig macht, wenn man angreift.
Dieser Klang wurde so markant, dass JHS 2025 den 424 Gain Stage herausbrachte, ein Pedal, das den Vorverstärker des Portastudios originalgetreu nachbildet (mit zwei Verstärkungsstufen, EQ und einem symmetrischen XLR-Ausgang für den direkten Anschluss an ein Mischpult).
Was das Spiel betrifft, so bevorzugt Mk.gee die Dynamik (oft mit den Fingern), sehr luftige Melodieteile, die dem Mix Raum lassen, und eine Wiedergabe, die durch die natürliche Kompression des Vorverstärkers „verklebt“ wird. Auf dem Album Two Star & the Dream Police (2024) dient dieser Ansatz als Grundlage für Pop/Soul-Songs mit neu erfundenen 80er Texturen, die von der Fachpresse gelobt wurden.

Gitarren & Spiel
Mk.gee verwendet hauptsächlich einen Fender Jaguar, der im Bariton-Stil gestimmt und bespannt ist, mit einem bassreichen, zeitweise fast „bassigen“ Klang. Diese Konfiguration, zusammen mit den schweren Zugstäben und dem Fingeranschlag, betont die dicke und komprimierte Seite des 424.
👉 Um dem näher zu kommen: Bevorzugen Sie eine Gitarre mit kurzer Mensur (Jaguar, Mustang, Jazzmaster), dickeren Saiten und arbeiten Sie an den Nuancen des Anschlags: Je lauter Sie spielen, desto knackiger und satter wird der 424.
Das zentrale Element: Tascam 424
Die Grundlage für den Sound von Mk.gee ist das Tascam Portastudio 424 MKI, das als Vorverstärker verwendet wird: Gitarre → 424 → Konsole/Interface. Keine Schallwand, kein Cab Sim.

Alternativen :
- JHS 424 Gain Stage: Stellt die Körnung des MKI nach, mit XLR-Ausgang und doppelter Verstärkungsstufe. Dies ist die einfachste Lösung, wenn Sie kein Portastudio mit sich herumtragen möchten.
- Konsolen-/Tape-ish-Preamps: Einige DI-Preamps oder „Kassetten“-Sättigungen können einen ähnlichen, wenn auch nie identischen Charakter erzeugen.
- Hertz Mk.pre Audio Plugin: Emuliert den 424 Preamp für Heimstudios oder FRFR. Ideal für die direkte Wiedergabe in einer Schnittstelle.
Pedale und Haupteffekte
Rainger FX Reverb-X

Der Reverb-X ist kein „klassischer“ Reverb: Er bietet breite und atmosphärische Texturen, die von einem dezenten Schimmer bis hin zu futuristischen Stimmungen reichen. Er ermöglicht es, einen breiten Klangraum zu schaffen, ohne an Definition zu verlieren. Im Zusammenhang mit Mk.gee dient er vor allem dazu, dem komprimierten Signal des 424 einen Eindruck von Luft und Tiefe zu verleihen.
Typische Einstellungen: Decay 2-3 s | Mix 20-25 % | Tone dunkel
Rainger FX Echo-X

Kompaktes Delay, das für seine sehr organische Körnung bekannt ist, die einem Bandecho ähnelt, aber eine moderne Stabilität aufweist. Mk.gee verwendet es, um sein Spiel zu verdicken und ihm ein Relief zu verleihen, mit einem Hauch von Science-Fiction, wie er für Rainger FX typisch ist. Das Design und der experimentelle Ansatz passen gut zu seiner Klangwelt.
Typische Einstellungen: Time 300-400 ms | Feedback 20-25 % | Mix 15-20 %.
Catalinbread Belle Epoch

Inspiriert vom legendären Echoplex EP-3, erzeugt der Belle Epoch die Körnung eines analogen Bandechos mit dunklen Wiederholungen und leichter Kompression. Mk.gee verwendet es für kurze, texturierte Delays, die sich an die Phrasierung anpassen, ohne den Mix zu überlagern. Selbst wenn es dezent eingestellt ist, färbt es den Klang subtil, wie es das Original EP-3 tun würde.
Typische Einstellungen: Delay 250-350 ms | Leichtes Feedback | Mix 10-15 % | Record Level 11h
Boss CE-2W Waza Craft

Hochwertige Neuauflage des berühmten CE-2 Chorus, mit dem CE-1 Modus als Bonus. Er liefert einen warmen und subtilen Chorus, der Bewegung und Fülle hinzufügt, ohne die Attacken zu überdecken. Im Spiel von Mk.gee betont er die 80er Jahre und hebt seine klaren oder leicht gecrushten Parts hervor.
Typische Einstellungen: Rate 9h-10h | Depth 11h-12h | Mode CE-2
Boss BF-2 Flanger

Der BF-2, der in den 80er Jahren veröffentlicht wurde, ist aufgrund seiner Vielseitigkeit ein Klassiker geworden: markante metallische Sweeps oder dezentere Modulationen. Mk.gee verwendet ihn sparsam, um eine subtile Bewegung zu erzeugen, die an bestimmte New Wave-Produktionen erinnert.
Typische Einstellungen: Manual 11h | Depth 10h | Rate 9h-10h | Resonance 9h
Chase Bliss Mood (MkI oder MkII je nach Tournee)

Das Mood ist ein einzigartiges Pedal, das für Mikro-Loops, Granularität und Echtzeitverarbeitung entwickelt wurde. Mit dem Mood können Sie ein Spielfragment aufnehmen und in Glitch-Texturen, Reverses oder schwebende Flächen umwandeln. Bei Mk.gee wird es punktuell eingesetzt, um diskrete und kreative Klangüberraschungen zu erzeugen.
Typische Einstellungen: Loop sehr kurz | Mix 15-20 % | Clock Standard | Decay kurz
DigiTech Drop

Dieses Pitch-Shifting-Pedal ermöglicht es Ihnen, die Tonhöhe zu senken, ohne die Stimmung zu ändern. Mk.gee verwendet es, um die tiefen Register zu erforschen und den „Bariton“ seines Jaguars zu betonen. Dies ist eine einfache und praktische Lösung, um den Tonumfang zu variieren, ohne die Gitarre zu verändern.
Typische Einstellungen: Shift -1 oder -2 Töne | Latch-Modus | Dry Signal ON
Einige häufig beobachtete Pedale an Ihrem Pedalboard
Empress Effects ParaEQ MkII

Hochwertiger parametrischer Equalizer, der häufig zur Formung der Mitten und Bässe verwendet wird. Im Zusammenhang mit einem sehr mitteltönigen Vorverstärker 424 dient er dazu, die Präsenz auszugleichen und zu verfeinern.
Typische Einstellungen: Low +2 dB | Mid Q eng | High sehr diskret
Boss DD-20 Giga Delay

Vielseitiges digitales Delay, das sehr lange Verzögerungen, Reverse und Multitap ermöglicht. Weniger farbenfroh als ein Belle Epoch, bietet es moderne Optionen, wenn Mk.gee umfangreichere Texturen benötigt.
Typische Einstellungen: Time 400-500 ms | Moderates Feedback | Tape/Analog-Modus
TC Electronic PolyTune

Zuverlässiges, kompaktes Stimmgerät, das auf der Bühne sichtbar ist. Unentbehrlich, aber transparent in der Kette, bleibt es eine Konstante auf den Boards von Mk.gee.
Typische Einstellungen: Poly-Modus für schnelle Abstimmung | Strobe-Modus für Präzision
Electro-Harmonix Hum Debugger

Ein spezieller Anti-Humor, um Brummschleifen zu entfernen, die mit einfachen Wicklungen oder DI-Setups verbunden sind. Praktisch, wenn Sie einen 424 als Verstärker verwenden und das Signal sauber halten müssen.
Typische Einstellungen: Normal mode | Blend Dry 100 %.
Boss OS-2 OverDrive/Distortion

Weniger ikonisch in seinem Setup, aber auf einigen Boards zu finden. Er kombiniert einen weichen Overdrive mit einer aggressiveren Verzerrung, die als Alternative oder Ergänzung zur Körnung des 424 nützlich ist.
Typische Einstellungen: Drive low (9h) | Color 12h | Level einzeln
Roland VG-8 + GK-Sensor

Kein Pedal, sondern ein entscheidendes Element bei einigen Live-Auftritten. Der VG-8 kann in Kombination mit dem GK-Tonabnehmer auf der Gitarre synthetische Klänge und hybride Texturen erzeugen. Mk.gee nutzt das Gerät gelegentlich, um seine Klangwelt zu erweitern.
Typische Einstellungen: Diskrete Synthesizer-Patches, oft niedrig gemischt
Die Verkettung von Mk.gee
Die gesamte Kette ist um den Vorverstärker herum organisiert. Die Gitarre wird zuerst durch die Dienstprogramme (Tuner, Drop, Hum Debugger) und dann durch den Tascam 424 geleitet, der das Signal färbt und komprimiert. Dann folgen die Modulationen (CE-2W, BF-2) und am Ende der Kette die Verzögerungen und Reverbs (Belle Epoch, Echo-X, Reverb-X), um das Spektrum zu erweitern. Der Mood wird oft als letzter oder paralleler Verstärker eingesetzt, der nur gelegentlich verwendet wird. Schließlich wird das Signal direkt an die Vorderseite/Konsole oder das Interface ausgegeben, wobei manchmal Monitore vom Typ Fender Tone Master als Bühnenmonitor verwendet werden.
Zusammenfassung
- Säule: Tascam 424 (oder JHS 424 Gain Stage / Plugin Mk.pre).
- Ästhetik: Lo-Fi-Kompression, mid-focused, dynamisch im Spiel.
- Schlüsselpedale: Rainger FX Echo-X & Reverb-X, Belle Epoch, CE-2W, BF-2, Mood, Drop.
- Häufige Ergänzungen: ParaEQ, DD-20, PolyTune, Hum Debugger, VG-8.
- Verkettung: Dienstprogramme → Preamp 424 → Modulationen → Delays/Reverbs → Texturen (Mood) → Konsole.